Zukunftsfähig Wirtschaften

Wirtschaft neu entdecken

Im Fokus von ISSO steht die Frage, wie ein „anderes Wirtschaften“ gelingen kann und wie im Zuge dessen eine nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung aussehen könnte. Das Streben nach Wachstum und anhaltende Orientierung auf Gewinn ohne Rücksicht auf endliche Ressourcen führen zu bleibenden ökologischen und sozialen Schäden. Dieser Weg überfordert Natur, Gesellschaft und den Menschen selbst. Persönliches Wohlbefinden sollte wieder mehr über soziales und bewusstes Miteinander statt über Konsum erreicht werden.

ISSO bringt Menschen zusammen, die andere Ansätze von Wirtschaften verfolgen und neue Geschäftsmodelle ausprobieren. ISSO bietet Raum für kreative Veranstaltungsformate. Praxismodelle werden aufgezeigt, Erfahrungen diskutiert. Soziales und nachhaltiges Unternehmertum erhält durch ISSO eine regionale Sichtbarkeit. Das ist ein Beitrag zur Transformation in kleinen Einheiten, die aber über die Zeit zu einer großen Veränderung führen können.

Im historischen Dreikönigenhaus in Koblenz, dem Sitz von ISSO seit 2015, ist seit Herbst 2021 die „Hochschule für Gesellschaftsgestaltung“ (ehemals Cusanus Hochschule)  eingezogen.
Die Cusanus Hochschule hat sich zur Aufgabe gemacht, ganzheitlich und verantwortungsvoll denkende Menschen auszubilden und ist unser Partner für Zukunftsfähiges Wirtschaften.

Social Entrepreneurship

Unter Social Entrepreneurship oder sozialem Unternehmertum bzw. Sozialunternehmertum versteht man eine unternehmerische Tätigkeit, die sich innovativ, pragmatisch und langfristig für die Lösung sozialer Probleme oder allgemeiner: für einen wesentlichen, positiven Wandel einer Gesellschaft.

Sustainable Entrepreneurship

Bei Konzepten der Sustainable Entrepreneure stehen Entwicklungshilfe- und Naturschutzprojekte im Fokus. Hier werden oekologische Probleme angepackt.  Sustainable Entrepreneurship bemühen sich darum neue Wege der Produktion oder der Ressourcenverwendung einzuschlagen. Der Einsatz von neuen Materialien oder die Orientierung an Kreislaufwirtschaft haben einen transformativen Charakter und wirken markt- und gesellschaftsverändernd.

CSR - Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility (CSR) bezieht sich auf die unternehmerische Verantwortung und umschreibt den freiwilligen Beitrag von Wirtschaftsunternehmen hin zu einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung. CSR hat sich in den letzten Jahren zu einem Leitbild nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung entwickelt.

Es gibt viele Möglichkeiten wie eine Organisation ihr eigenes CSR gestalten kann. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in dem Buch „CSR in Rheinland-Pfalz„.

CSR: Verantwortungsvoll führen – geht das überhaupt?

Angelehnt an die Herausforderungen einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung, stellt sich die Frage, wie in einem „starren“ System Verantwortung von Personen getragen werden kann. Neben Verantwortung und dem Aufbrechen von alten Strukturen spielt auch Kollaboration für ein neues System eine größere Rolle.

Wie müssen sich also unsere Denkmuster und Denkstrukturen ändern, um Mitarbeiter und Unternehmen zu führen? Wenn doch angeblich alle Lösungen für eine nachhaltige Welt vorhanden sind, was ist dann das Problem?

Wir als Menschen haben die Möglichkeit etwas zu verändern. Aber wenn Menschen von Veränderung reden meinen sie meistens die Veränderung bei anderen, nicht bei sich selbst. Was passiert also, wenn wir auf einmal in unendlichen Ressourcen und Möglichkeiten denken? Welche Paradigmen sind vorherrschend? Wie wirkt sich das auf unsere Unternehmenskultur aus?

Das Projekt WINN-RLP

Wissenschaftliche Begleitung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz

Das Projekt WINN

Die Agenda 2030 und die darin enthaltenen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs, Sustainable Development Goals) sind eine Leitlinie für die Bundesregierung, aber letztlich kommt den Bundesländern und jeder einzelnen Kommune bei der Umsetzung eine große Bedeutung zu. In Rheinland-Pfalz wurde 2001 eine erste eigene Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Diese wird von der Landesregierung in 4-jährigem Rhythmus fortgeschrieben, dazwischen wird ein Indikatorenbericht erstellt.

Mit der Fortschreibung 2011 hat das Statistische Landesamt RLP die Erstellung des Indikatorenberichts übernommen. Anhand von Schlüsselindikatoren soll sichtbar werden, wo auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung konkreter Handlungsbedarf besteht.

Das Projekt WINN-RLP ist eine Initiative von ISSO, dem Nachhaltigkeitsinstitut der Martin-Görlitz-Stiftung. Es zielt auf die Einrichtung eines landesweiten wissenschaftlichen Netzwerkes Nachhaltigkeit, das die systematische Weiterentwicklung des Nachhaltigkeits­berichtes des Landes Rheinland-Pfalz über den Zeitraum seiner Fortschreibung unterstützt. Zentrales Ziel des wissenschaftlichen Begleitprozesses ist es, die in den verschiedenen Wissenschaften vorhandenefachliche Expertise in die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeits­berichtes zu integrieren.

Die WINN-Arbeitsgruppen

Die Organisation der Projektarbeit erfolgte in vier Arbeitsgruppen zu den „Säulen der Nachhaltigkeit“: Ökologie, Ökonomie, und Soziales, erweitert um Kultur. Man kann über diese Einteilung des Nachhaltigkeitsdiskurses streiten, aber ohne eine Einteilung wären Thema und Gruppe zu groß gewesen.

Mitglieder des wissenschaftlichen Netzwerks „Nachhaltigkeit“ sind Personen, die zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen forschen, möglichst auch eigenständig Forschungsprojekte zu spezifischen Fragestellungen der Nachhaltigkeit in Rheinland-Pfalz durchführen und hier über eine hohe fachliche Expertise hinsichtlich der landesspezifischen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen verfügen. Zur Auswahl geeigneter Persönlichkeiten wurden sämtliche in Frage kommenden Fachbereiche rheinland-pfälzischer Hochschulen recherchiert.

Ergebnisse und Empfehlungen

Ergebnisse

Ergebnis ist zum einen ein Dokument, dass neben weiterführenden theoretischen Überlegungen zur Nachhaltigkeitsstrategie, vor allem beispielhaft konkrete Handlungen nennt, mit denen Nachhaltigkeit gefördert werden kann. In einer übergeordneten Gesamteinschätzung findet darin zunächst eine Auseinandersetzung mit der Verwendung des Nachhaltigkeitsbegriffes statt. Es folgt eine Einschätzung der verwendeten Indikatoren und inwiefern wesentliche Entwicklungen adäquat von diesen dargestellt werden, sodass sich darauf basierende Handlungen sich in eine produktive Richtung bewegen. So wird etwa das Aufgreifen der 17 SDGs und deren Ergänzung durch 17 spezifische Nachhaltigkeitsziele Rheinland-Pfalz dabei positiv bewertet. Es wird aber auch aufgezeigt, wie die Zuordnung der Maßnahmen und Indikatoren zu den Zielsetzungen an vielen Stellen an ihre Grenzen stößt. Anschließend wird ausgeführt weshalb das Feedback über die Erreichung oder Nichterreichung der Nachhaltigkeitsziele zu verbessern ist.

Es folgt eine Reihe zentraler Empfehlungen für die kommende Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz. Die Empfehlungen sind dabei immer in dem beschriebenen strategischen Zusammenhang zu sehen, zumal sie ihre Wirkung nur vor dem Hintergrund einer Abstimmung untereinander und in Bezug auf die Gesamtstrategie entfalten.

Zentrale Empfehlungen

– Eine ressortübergreifende Zusammenarbeit anstreben und die Nachhaltigkeitsstrategie in der Staatskanzlei verorten
– Die Nachhaltigkeitsstrategie in einem partizipativen Verfahren regelmäßig überarbeiten
– Eine ambitionierte Vorreiterrolle der Landesregierung und von Hochschulen etablieren
– Bessere Finanzierung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen sichern, Institutionen des Landes stärken
– Klimaanpassungsmaßnahmen mit Klimaschutzmaßnahmen verbinden
– Zielkonflikte berücksichtigen und Indikatoren dahingehend überprüfen
– Das Engagement im Bereich biologische Vielfalt deutlich stärken, z.B. durch ein Biodiversitätsschutzgesetz
– Waldökosysteme stärker einbeziehen
– Eine umfassende Mobilitätsstrategie erarbeiten
– Ein neues Kapitel zur Digitalisierung in die Nachhaltigkeitsstrategie aufnehmen
– Bildung für Nachhaltige Entwicklung stärken
– Eine Entfaltungsstrategie entwickeln

Das vollständige Dokument finden Sie hier.

Ausblick 2020

Das Projekt WINN-RLP ist in seiner Laufzeit befristet. Mit der Übergabe des ersten Ergebnis- und Empfehlungsberichtes an die Landesregierung sowie mit den anschließenden Schritten der Information und Beteiligung weiterer Stakeholder ist es zunächst abgeschlossen. Der interdisziplinäre Prozess, der zu diesem Ergebnis führte, ist dabei keinesfalls selbstverständlich und hat einen hohen Wert für Politik und Gesellschaft: Das Resultat repräsentiert einen aktuellen Konsens und Status Quo des wissenschaftlichen Diskurses in Rheinland-Pfalz.

Nachhaltigkeit, Klima- und Ressourcenschutz werden in Zukunft und auf Dauer einen Großteil des politischen Handlungsbedarfes bestimmen. Die systematische Nutzung und Integration des Wissens aus unterschiedlichen Wissensfeldern ist eine Qualität, die der Politik so bisher nicht zur Verfügung stand. Es empfiehlt sich das nun aufgebaute wissenschaftliche Netzwerk und seine Expertise auch über den ersten Projektabschnitt hinaus weiter zu nutzen. Dazu ist ein entsprechender Rahmen zu schaffen.

Konkrete Schritte 2020

Am 27.01. kamen Vertreter von Ministerien und nachgelagerten Stellen mit den Wissenschaftlern des WINN-RLP Netzwerkes zum Workshop „Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie Rheinland-Pfalz“ zusammen. Lesen alles dazu hier in unserem Blog.

Über ISSO

ISSO versteht sich als Impulsgeber und entwickelt oder begleitet Projekte, Veranstaltungsformate und Ideen, die sich mit den zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart beschäftigen. Vor diesem Hintergrund zielt ISSO als eine Tochterorganisation der Martin-Görlitz-Stiftung darauf, die unterschiedlichen Forschungsansätze u.a. aus den Bildungs-, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie aus Ökonomie, Umwelt- und Naturwissenschaften in den Dialog zu bringen und das Wissen der verschiedenen Disziplinen in die Praxis zu übertragen.

Lassen Sie uns Fragen oder Anregungen gern an winn-rlp@isso.de zukommen.

Über FEST

Die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) ist ein interdisziplinäres Forschungsinstitut, seit 1958 mit Sitz in Heidelberg. Auch im Arbeitsbereich „Frieden und Nachhaltige Entwicklung“ ist dieser interdisziplinäre Ansatz bestimmend: Interdisziplinarität ist nicht nur eine Auseinandersetzung zwischen den methodischen Herangehensweisen der beteiligten Disziplinen, sondern bedeutet auch zu versuchen, Fragestellungen nicht vorrangig aus der Logik der Einzeldisziplinen zu entwickeln.

Berichterstattungen

Am 12.Dezember wurden die Ergebnisse des Projektes in einer Pressekonferenz im ISSO Institut der Öffentlichkeit vorgestellt.

SWR Aktuell – Anika Keil
SWR Studio Koblenz – Ursula Barzen
Rhein-Zeitung – Reinhard Kallenbach
ISSO-Blog – Alexandra Klöckner 

Über ISSO

ISSO ist ein Impulsgeber für zukunftsfähiges Leben und Wirtschaften und agiert als Brückenbauer, indem es Projekte und Ideen begleitet und zwischen verschiedenen Akteuren vermittelt. 

Unser Blog

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