Ja ist denn heute schon Weihnachten? Diesen legendären Satz aus der Werbung kennt jede*r, er geht wohl auf Franz Beckenbauer zurück, von dem man weiß, dass er Fußball und Kommerz bestens zusammenbringen konnte. Gelegentlich wird das Zitat auch genutzt im Sinne von „das kann ja wohl nicht wahr sein“. Und da zu Weihnachten gerne Geschenke oder Überraschungen verteilt werden, möchten wir von ISSO eine weitere Überraschung hinzufügen, eine etwas andere Geschichte der drei Könige. Wir nennen Sie Dreinachten.

Bild: Sebastian Görlitz

Die Heimat von ISSO ist das Dreikönigenhaus. Hier finden auch heute noch Veranstaltungen statt, nachdem 2021 die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung dort einzog und nun die Hauptnutzerin ist. Die Geschichte des Hauses würde ein eigenes Büchlein füllen, dazu wird hoffentlich irgendwann Zeit sein. Bleiben wir bei den drei Königen und erlauben wir uns das Experiment, die biblischen Figuren Melchior, Kaspar und Balthasar in einen zeitgemäßen Kontext zu stellen. Die drei haben also einen Social Media Post gelesen oder einen Newsletter, wonach in der Altstadt von Koblenz irgendetwas passieren soll, was eine bessere Zukunft verspricht. Genau wissen sie es nicht, bringen aber Geschenke mit als Zeichen ihrer Wertschätzung. Gold, Weihrauch und Myrrhe standen für die damaligen Reichtümer und lassen sich ins Heute übertragen, denn sie repräsentieren gesellschaftliche Werte und wirken so durch ihre Symbolkraft. Gold steht für Macht und Einfluss, Weihrauch für Göttliches und Spiritualität und Myrrhe für Menschliches und Verletzlichkeit. Die ursprüngliche biblische Geschichte soll auf die Wichtigkeit hinweisen, die Jesus in der Welt zukam. Die drei Könige wirkten übrigens schon immer etwas divers, wenn auch nach heutiger Sichtweise nicht unbedingt überzeugend, aber Inklusion war in der christlichen Lehre ein gängiges Thema, über alle Kulturen und Völker hinweg.

Wie ist das nun mit den Weihnachtsgeschenken?

Die ursprünglichen Geschenke sind die Gaben der drei Könige. Anderen etwas zu geben und Freude zu teilen ist auch heute noch richtig. Übrigens, fragen Sie mal jemanden, was Myrrhe ist. Erstaunlich modern sind die damaligen Gaben: Gold ist weiterhin das wertvollste Metall. Es wird gehortet als stabiler Wert um seiner selbst willen. Weihrauch und Myrrhe sind beides Harze unterschiedlicher Pflanzen, das eine geht in Rauch auf, das zweite dient als Salbengrundlage. Die drei Könige von damals konnten mit dem Begriff der Nachhaltigkeit noch nichts anfangen, der kommt erst in unserer Zeit dazu. In einer Welt, die zu viel Gold hortet und zu viele Produkte verbraucht, ergeben sich aktuelle Bezüge. Ressourcen werden knapp. Die Kritik am Konsum wächst. Geschenke wollen neu gedacht werden.

Dazu sendet ISSO eine eigene Weihnachtsbotschaft. Offenheit, Bereitschaft zum Lernen, persönliches Wachstum selbst über ein Scheitern hinweg, das ist der ISSO Dreiklang zu Weihnachten.

Es geht darum, gemeinsam Zukunft zu gestalten. Jenseits von materiellen Gaben braucht es Mut zum Aufbruch, Motivation und Beharrlichkeit auf dem Weg ins Ungewisse, Hoffnung auf vielseitige Unterstützung, das Gelingen durch Gemeinschaft und ein gutes Ankommen.


Wie sich ISSO mit einer eigenen Geste dankbar zeigt, erfahren Sie beim Zukunftspreis und dem Beitrag zur ersten Vergabe.

Und wie Sie – gerne auch an Weihnachten – unterstützen können, lesen Sie hier.

 

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