Die „Arche des Geschmacks“ freut sich über einen neuen Passagier: die Plettenberger Herrenbirne, eine alte, fast verschwundene Birnensorte aus dem Sauerland.

Bild: Plettenberger Herrenbirne, slowfood.de

Die große Mehrheit der Arche-Passagiere sind vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen und Nutzpflanzenarten, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen bedeutungslos geworden sind. Die „Arche des Geschmacks“ bringt kulinarische Schätze zurück ins Bewusstsein und zeigt, warum das, was wir essen, über unsere Zukunft entscheidet.

Dieses bundesweite Projekt der Slow Food Stiftung steht für Biodiversität. In einer Zeit, in der Effizienz und Massenproduktion unseren Ernährungsalltag bestimmen, gelten alte Sorten oder traditionelle Lebensmittel häufig als unrentabel oder sind schlichtweg aus der Mode gekommen. In Zeiten von Klimakrise, Ressourcenknappheit und dem Verlust von Biodiversität gehören die Themen Ernährung und Lebensmittelerzeugung heute zu den großen Diskussions- und Transformationsthemen der Weltgemeinschaft. Dieser öffentliche Diskurs hat viele Gedanken und Forderungen von Slow Food zu einer zukunftsfähigen Erzeugung unserer Lebensmittel aufgenommen.

Die Arche-Passagiere

Gegenwärtig hat die „Arche des Geschmacks“ in Deutschland 91 Passagiere. Darunter sind 26 Tierrassen sowie 21 Gemüse- und 17 Fruchtsorten.

Die Arche-Produkte stehen nicht nur für Geschmack und Qualität, sondern auch für nachhaltige Landwirtschaft, fruchtbare Böden, lebendige Kulturlandschaften und das Wissen um traditionelle Praktiken. Sie sind angepasst an lokale Klima- und Bodenverhältnisse und erzählen Geschichten aus ihrer Region – mit jedem Bissen.

Regionale Wurzeln

Bild: slowfood-stuttgart.de

Durch die über 90 regionalen Convivien (Regionalgruppen) entsteht zunehmend mehr Verständnis für die Bedeutung regionaler Vielfalt. Durch regionale Empfehlungen werden Passagiere für die Arche entdeckt, gesammelt, beschrieben und katalogisiert. Lebensmittel, die eng mit einem bestimmten Ort und seiner Geschichte verbunden sind, erfahren neue Aufmerksamkeit. Das Projekt macht diese kulinarischen Schätze sichtbar – und vor allem wieder genießbar. Denn was nicht gegessen wird, hat keine Nachfrage – und was nicht nachgefragt wird, wird nicht mehr angebaut oder produziert.

Hier einige regionale Beispiele:

  • Birkenfelder Rotapfel
  • Kesselheimer Zuckererbse
  • Westerwälder Fuchsweizen
  • Traditionelle Kirschsorten aus dem Oberen Mittelrheintal

Regionale Märkte ermöglichen einen Austausch und ein Kennenlernen von Mitgliedern, Interessenten, Produzenten und natürlich der Arche-Passagiere. Den ganzen Sommer über gibt es viele lohnenswerte Veranstaltungen, um Slow Food besser kennenzulernen.

Weitere Informationen:

https://www.slowfood.de/was-wir-tun/projekte-aktionen-und-kampagnen/arche

https://www.slowfood.de/netzwerk/vor-ort/rhein_mosel/termine/andernach-schmeckt-3

https://www.slowfood.de/wer-wir-sind/slow-food-deutschland

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