Das schöne Wetter der letzten Wochen erfreut uns zwar, doch der ausbleibende Regen wird inzwischen zum echten Problem. Der Blick auf die Flüsse zeigt es: zuletzt gab es außergewöhnlich geringe Niederschläge, der Pegel des Rheins in Koblenz liegt beispielsweise ganze 58% unter dem langjährigen Mittel.* Auf dem Mittelrhein ist die Schifffahrt bereits mit geringerer Kapazität unterwegs, die Kosten steigen. Die ungewöhnliche Trockenheit belastet auch die Böden, es häufen sich Medienberichte über besorgte Landwirte, die Ernteausfälle bei noch flach verwurzelten Kulturen wie Zwiebeln oder Raps befürchten. Regnet es nicht zeitnah, sind hier schon zu einem frühen Zeitpunkt Einbußen vorprogrammiert.

Quelle: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Damit liegt 2025 schon jetzt im Trend der Dürrejahre seit 2018. Die Daten des Dürremonitors zeigen uns, dass der Oberboden deutschlandweit von Dürre betroffen ist und nur im Norden noch kein Trockenstress herrscht.

Wasserwandel ist Klimawandel

Viele dieser Phänomene sind Folgen des voranschreitenden Klimawandels. Zwar verringert sich der Niederschlag insgesamt nicht, doch seine Verteilung ändert sich radikal. So erleben wir verstärkte Winterniederschläge, während im Sommer langfristig stabile Hochdruckwetterlagen dazu führen, dass Niederschläge ausbleiben und es zu Dürren kommt. Steigende Temperaturen führen parallel zu erhöhter Verdunstung. Die davon geschädigte Vegetation in natürlichen Ökosystemen und landwirtschaftlichen Flächen kann wiederum weniger Wasser speichern und führt zu einer höheren Erhitzung der Böden, was die Situation zusätzlich verschärft – ein Teufelskreis.

Versiegelung von Oberflächen stellt ein Problem dar

Einen erheblichen Anteil daran hat im urbanen Raum zudem die stetig zunehmende Versiegelung von Oberflächen. Dazu kommen weitere Faktoren wie ein früherer Austrieb, der – wie im letzten Jahr – die Vulnerabilität gegenüber Spätfrösten erhöht, was vor allem den Obst- und Weinbau betrifft. Wie können wir also unsere Kulturlandschaften zukunftsfähig aufstellen? Das ist die Frage, an der deutschlandweit mit wachsender Dringlichkeit gearbeitet wird. Dabei gibt es auch einige gute Nachrichten. In Deutschland stehen umfangreiche Daten zur Verfügung, die dabei helfen, effektive Maßnahmen zu planen.

Und es gibt vielversprechende Lösungsansätze, die von verschiedensten Akteuren vorangebracht werden. Dafür ist es essenziell, den Landschaftswasserhaushalt ganzheitlich zu betrachten. Blicken wir auf unsere gegenwärtige Infrastruktur, fällt schnell auf, dass diese vor allem dazu dient, Niederschlagswasser schnell und effektiv in die Flüsse und damit Richtung Nordsee abzuleiten. Stattdessen gilt es in Zukunft, verstärkt auf Wasserrückhalt und -speicherung zu setzen, um sich an neue Niederschlagsverteilung anzupassen. Zusätzlich braucht es einen bewussten, sparsameren Umgang mit Wasserressourcen, insbesondere auch durch die Mehrfachnutzung von Wasser und effiziente Technologien, beispielsweise in der Bewässerung. Für eine effektive Anpassung an die Klimawandelfolgen gilt es zudem, regionale Gegebenheiten zu berücksichtigen und individuelle Lösungen zu finden.

Wie diese Lösungen aussehen können und was das für die Region Koblenz bedeutet, werden wir in weiteren ISSO Blogbeiträgen  in den nächsten Monaten genauer anschauen.

*Daten wetteronline.de

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