In Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Koblenz [1] und dem Frauennotruf Koblenz [2] fand die Ausstellungseröffnung am 14.02.2025 im Bistro des Dreikönigenhauses statt. Gastgeber der Veranstaltung sind die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung und das ISSO-Institut, das den Lichthof im Gebäude für die Exponate der Ausstellung zur Verfügung stellt. Dort wird die Ausstellung „was ich anhatte…“ [3] zwei Wochen bis zum 28.02.2025 zu sehen sein. Zum Abschluss ist noch eine Finissage geplant.

Vernissage

Begrüßung durch Jana Bocklet für die HfGG im Dreikönigenhaus (Foto: Beatrix Sieben, ISSO)

Zur Eröffnung der Veranstaltung in der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung sprachen die Initiatorinnen über ihre persönliche Motivation und darüber, weshalb sie sich diesem Thema verschrieben haben. Regina Bies vom Sozialdienst katholischer Frauen sowie Alice Westphal (Sprecherin des Betroffenenrats) holten die Ausstellung nach Koblenz, um sie im Anschluss an den jährlichen Aktionstag „One Billion Rising“ durchzuführen. Dies ist eine weltweite, jährlich wiederkehrende Flashmob-Bewegung mit Demonstrationen und Tanz, um Gewalt gegen Frauen sichtbarer zu machen. 2025 fand sie am 14.02. unter dem Motto „Rise for Empathy“ statt.

Der musikalische Beitrag von Greta Klos, einer jungen Sängerin und Songschreiberin aus der Region, passte ausgezeichnet zum Thema und war eine sehr gefühlvolle poetische Ergänzung zu den sachlichen Informationen.

Mehr als achtzig Frauen und einige Männer waren gekommen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Allen Mitwirkenden und fördernden Institutionen wurde ein besonderer Dank ausgesprochen, dazu gehörte auch der Club Koblenz von Soroptimist International.

Die Ausstellung

Foto: Beatrix Sieben, ISSO

Die Ausstellung wird kuratiert von Beatrix Wilmes und ist als Wanderausstellung seit 2022 unterwegs. Zwölf Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, vermitteln ihre Erlebnisse. Die Ausstellung zeigt die Kleidungsstücke, die von ihnen bei der Tat getragen wurden, und beschreibt die Umstände, Gefühle und Gedanken der Frauen. Mit diesem Schritt in die Öffentlichkeit haben sich die Frauen entschieden, das Schweigen zu brechen und sich mutig und machtvoll zurück ins Leben zu begeben.

Bei den Befragungen von Frauen, die Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind, werden diese immer wieder (und immer noch!) gefragt, was sie anhatten. Diese Frage diskriminiert die Frauen zu Mittäterinnen. Kein Kleidungsstück rechtfertigt einen Übergriff!

Die einfache, aber eindrucksvolle Installation persönlicher Kleidungsstücke und Aussagen dieser mutigen Frauen ist ein weiterer notwendiger Schritt gegen eine (immer noch!) praktizierte Opfer-Täter-Umkehr.

Es gibt begleitete Führungen und ein Workshop-Programm für alle jene, die sich die Ausstellung nicht allein ansehen wollen.

Hintergrundinformationen

Vernissage (Foto: Beatrix Sieben, ISSO)

Laut Kriminalstatistik waren im Jahr 2023 rund 71 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt und sogar 79 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt Frauen. Es gibt andere Statistiken die sprechen von noch höheren Werten, wenn man die Dunkelziffer mitberücksichtigt. Geschlechtsspezifische Gewalt kann dabei unterschiedliche Formen annehmen und reicht von körperlicher, psychischer oder sexueller Gewalt innerhalb der Partnerschaft bis hin zu sexuellen Übergriffen im öffentlichen Raum. Die Zahl der Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung steigt seit Jahren kontinuierlich und erreichte 2023 einen erneuten Höchststand von rund 126.000 Fällen – das vielleicht auch deshalb, weil immer mehr Delikte zur Anzeige gebracht werden.

Öffnungszeiten / Führungen

Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 13:00 bis 16:00 Uhr.

Begleitete Führungen für Gruppen sind buchbar unter: rb@ist-ko.de

Links

[1] Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Koblenz

[2] Frauennotruf Koblenz

[3] was ich anhatte…“

Zusätzliche Hinweise

Der Besuch der Ausstellung kann aufwühlen. Deshalb sind ständig Ansprechpersonen vor Ort. Außerdem gibt es vielfältiges Informationsmaterial von Hilfsorganisationen.

Hilfe-Telefon Gewalt gegen Frauen:

116 016

Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch:

0800 22 55 530

Hilfsangebote in der Nähe:

www.frauen-gegen-gewalt.de

Frauennotruf Koblenz

SOLWODI (Solidarity with women in distress / Solidarität mit Frauen in Not)

 

 

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