Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle Bonn

Interaktive Bodengrafik der Ausstellung (Bild von: saveland.art)

Eine besondere Ausstellung der Bundeskunsthalle in Bonn[1] möchten wir Ihnen zum Jahresstart empfehlen. Sie dreht sich nicht um Kunst „an sich“, sondern bearbeitet zentrale Fragen unserer Existenz auf diesem Planeten. Save Land ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bundeskunsthalle und der UNCCD-G20 Global Land Initiative, dem Zweig der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Die Ausstellung widmet sich mit sachlichen Exponaten, medialen Installationen und künstlerischen Bearbeitungen der Ressource Land, also Boden in seinen Eigenschaften, seiner Zusammensetzung und dem Leben darin und darauf. Die künstlerische Bearbeitung haben zum großen Teil Studierende der Fachrichtung Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal übernommen. Die Ausstellung ist eingebettet in das Jahresthema Nachhaltigkeit der Bundeskunsthalle selbst[2], mit dem auch gezeigt werden soll, wie Kunst und Kultur zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. „Wir vermitteln Kultur mit dem Wissen unserer Zeit und begreifen Nachhaltigkeit als zentrale Aufgabe der Menschheit. Mit unserem Programm und Handeln zeigen wir, wie Nachhaltigkeit gelingen und Kultur ein Motor dafür sein kann.“

Interaktiver Globus der Ausstellung (Bild von: saveland.art)

Ohne Moos nichts los.

Diesen Spruch kennt jeder in der Bedeutung „ohne Geld kann man schlecht konsumieren“. Nach dem Besuch der Ausstellung möchte man dem Satz gerne eine neue, wörtliche Deutung geben. Ohne Biodiversität können wir das Leben auf diesem Planeten vergessen, und angesichts der schon eingetretenen Schäden ist der Weg des „machen wir es halt etwas weniger schlecht“ längst nicht mehr möglich. Die Renaturierung von Böden und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume sind zwingende Ziele. Welche Ideen und Wege es dafür gibt, klingt in der Ausstellung an. Der Zwang zu einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung macht auch oder gerade vor den Ballungsräumen unserer Städte nicht halt.

Im Ausstellungsteil „take action“ finden sich beispielhaft acht Projekte, die von der Modeindustrie über Energiefragen bis zur Ernährung Themen von besonders großer Tragweite aufgreifen. Dabei geht es nicht um den großen Entwurf einer großen Lösung, was uns als Besucher zunächst erschüttert hat. Mit künstlerischen Mitteln wird auf die Themen hingewiesen und an unser Bewusstsein appelliert. Das kann dann ein T-Shirt sein, das mit einem Foto von Müll bedruckt ist. Die Bescheidenheit der Ansätze schockiert. Da kommt Hoffnungslosigkeit auf. Vielleicht hatten die Macher aber genau diese Gedanken und im Gestaltungsprozess entschieden, möglichst mit dem Schockmoment etwas auszulösen. So viel künstlerische Freiheit muss sein, es ist ja keine Fachausstellung.

Das Buch zur Ausstellung

Wie üblich gibt es einen gut ausgestatteten Katalog oder besser Begleitband zu der Ausstellung[3]. Wir haben ihn gekauft, man kann gerne bei ISSO einen Blick hineinwerfen oder ihn – auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit – hier ausleihen. Die Ausstellung hat zudem eine eigene Webseite[4], bei der UN Global Land Initiative gibt es eine weitere Seite[5].

Noch bis zum 1. Juni 2025

Wir waren zur Vernissage Anfang Dezember in Bonn. Die Ausstellung läuft noch bis zum 1. Juni 2025, dazwischen gibt es immer wieder einzelne Events, auch für Kinder. Vielleicht ist der „Wednesday late art“ Abend am 22. Januar 2025[6] etwas für Sie mit „Speedführungen, DJ und Drinks“?

[1]   https://www.bundeskunsthalle.de/
[2]   https://www.bundeskunsthalle.de/nachhaltigkeit
[3]   https://www.hirmerverlag.de/de/titel-6-6/save_land-2692/
[4]   https://saveland.art/
[5]   https://g20land.org/
[6]   https://www.bundeskunsthalle.de/veranstaltungen/detail/wla-saveland

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