Im Rahmen der Interkulturellen Wochen (IKW) 2024 – Neue Räume

Am 09.10.2024 wurde auch die Stadtbibliothek Koblenz zu einem neuen Raum, passend zum diesjährigen Leitthema der IKW. Bis zu siebzig Besuchende erfreuten sich an der lateinamerikanisch-deutschen Veranstaltung und folgten der zweisprachigen Lesung und den lateinamerikanischen Musikeinlagen, die für gute Laune sorgten.

Foto, Beatrix Sieben, ISSO

Den Kooperierenden, dem ISSO-Institut, dem Förderverein Lesen und Buch aus Koblenz und dem Club Latino Vivo e.V., war es ein Anliegen, die Unterschiedlichkeiten, aber auch die Besonderheiten der Sprachen durch die Lesung zum Ausdruck zu bringen. Und mit dieser Aktion auch eine symbolische Geste für eine mögliche Verständigung, trotz unterschiedlicher Sprachen, im Miteinander anderer Kulturen aufzuzeigen.

Demokratie benötigt Kommunikation und Austausch. Weltweit gibt es mehr als 7.000 Sprachen. Zu den meistgesprochenen Sprachen gehören Chinesisch, Englisch und Spanisch. Für ein friedliches Miteinander und eine allgemeine Völkerverständigung braucht es Empathie und Respekt für andere Kulturen und deren Sprachen.

Eine wechselseitige Lesung in der Muttersprache und in der Übersetzung ins Deutsche ermöglichte ein anderes Zuhören und ein anderes Spracherlebnis für alle Teilnehmenden. Auch die Sensibilisierung für den Klang von Sprachen, Begrifflichkeiten und Besonderheiten im Rahmen der unterschiedlichen Sprachwelten wurde angeregt: „Ich verstehe kein Spanisch, aber es war sehr schön, einfach zuzuhören und dem Klang der Sprache zu lauschen.“ So äußerte sich eine junge Besucherin. Die Veranstaltung machte deutlich, dass mit etwas gutem Willen und Geduld Sprachbarrieren nicht wirklich ein Problem darstellen, wenn wir Zeit miteinander verbringen wollen, um ein gemeinsames Erlebnis zu teilen. Das schafft Vertrautheit und hilft uns dabei, das Gefühl von Fremdheit zu überwinden.

Foto, Beatrix Sieben, ISSO: Luz Stella Bourmer und Margreth Sille

Abwechselnd wurden Textausschnitte aus dem Buch „Der Wind kennt meinen Namen“ der chilenisch-amerikanischen Schriftstellerin Isabel Allende jeweils in Spanisch von Luz Stella Bourmer (aus dem Club Latino Vivo e.V.) und in Deutsch von Margreth Sille (aus dem Förderverein Lesen und Buch) vorgelesen. Das Buch erzählt von unterschiedlichen Flüchtlingsgeschichten im letzten und aktuellen Jahrhundert. Flucht, Aufbruch und Ankommen in anderen und neuen Welten. Ängste und Unsicherheiten angesichts der Zukunft und des persönlichen Schicksals sind weltweit aktuelle Themen. Kinder werden von Eltern getrennt und Eltern von Kindern. Die Lesung gab einen Vorgeschmack auf das Buch, das teils auf wahren Begebenheiten beruht, und zeigte auf, dass Lesen und insbesondere Vorlesen einen wundervollen Beitrag zur gemeinsamen Verständigung leisten kann, indem es Empathie für andere Menschen und deren Geschichten aufbringt – selbst wenn sich die Wirklichkeit dadurch nicht immer ändern lässt.

Für die musikalische Begleitung und die heitere Stimmung sorgten Gonzalo Toledo (Charango), María Castellano (Guitarre) und Joaquín Simó (Cajón).

Foto, Beatrix Sieben, ISSO: Musikalische Begleitung

Das Buch „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende, übersetzt von Svenja Becker, ist am 15.04.2024 bei Suhrkamp als gebundenes Buch erschienen (ISBN-Nr. 978-3-518-43200-6, 335 Seiten).

Weitere Informationen:

Förderverein Lesen und Buch: www.lesenundbuch.de/

Club Latino Vivo e.V.: https://www.clublatinovivo.de/

Zum Buch von Isabel Allende: https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Der-Wind-k…

 

 

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