Als eines der Ergebnisse des Kulturentwicklungsplanes Rheinland-Pfalz (RLP) fand am 2. Oktober 2024 im Theater-, Kultur- und Tagungszentrum der Stadt Worms die 1. Landeskulturkonferenz RLP statt. Eine Veranstaltung des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI) in Kooperation mit der Stadt Worms sowie eine Einladung zum fachlichen Austausch über ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Fragen von Nachhaltigkeit.
Diese Veranstaltung wird als ein weiterer Schritt zum Aufbau eines landesweiten Netzwerks zur Stärkung der Kompetenzen für eine zukunftsfähige Kultur in Rheinland-Pfalz verstanden. Dabei sollen wichtige Fragen der Nachhaltigkeit und Anpassungen an den Klimawandel berücksichtigt werden.
Der Umgang mit dem Klimawandel wird als eine der größten Herausforderung unserer Zeit verstanden und es besteht Einigkeit darüber, dass Kunst und Kulturgüter in hohem Maße von dessen Auswirkungen betroffen sein werden.
Eröffnet wurde die Konferenz mit den Worten von Roger Willemsen (2016):
„Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten.“

Foto, Beatrix Sieben, ISSO: Umweltministerin RLP, Katrin Eder ; Moderatorin, Janina Klabes ;Ministerin des MFFKI RLP, Katharina Binz
Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration, begrüßte die Teilnehmenden und blieb bis zum Ende der Veranstaltung. Was als ein Zeichen gedeutet werden kann, wie wichtig ihr das Anliegen ist, die Kultur in Rheinland-Pfalz für die Fragen und Anpassungen rund um den Klimawandel aufzustellen. Am Ende der Veranstaltung stieß auch Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM), zu einer Gesprächsrunde dazu. Bei dieser beantworteten die beiden Ministerinnen Fragen von jungen Kulturschaffenden, die dabei mitgewirkt hatten, dass partizipative Pink Future Festival in Trier zu organisieren. Dieses war eines der zehn Best-Practice-Konzepte, die sich im Rahmen der Konferenz als Beispiele von nachhaltigem Wirken präsentierten. Aber auch aus anderen kulturellen Sparten wurden Beispiele präsentiert: Musik, Bibliotheken, Theater, Museen, soziokulturelle Zentren etc. Die vorgegebenen fünf Minuten reichten dabei nicht immer für eine angemessene Präsentation aus.
Aus Worten sollen Taten werden und über diese Taten darf dann auch gesprochen werden: Die Konferenz soll in Zukunft jährlich stattfinden und als Vernetzungs- und Austauschforum zwischen Kulturschaffenden, Verwaltung und Politik am Puls der Zeit diskutieren und reale Wirkungsfelder beleuchten, die sich den neuen Gegebenheiten innovativ und kreativ stellen und anpassen.
Als Keynote Speaker überbrachte Jacob Bilabel Grüße vom Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien (ANKM) aus der Hauptstadt Berlin und adressierte die Schwierigkeit, aus all den vorhandenen Erkenntnissen Handlungen abzuleiten und der gefühlten Ohnmacht, die sich bei den unterschiedlichen Multikrisen leicht ergeben kann, immer wieder entgegenzuwirken. Das Netzwerk umfasst derzeit 63 Partnerschaften. Im Netzwerk zu agieren und gemeinsam Sichtbarkeit zu entfalten, hält Bilabel für eine Option, um handlungsfähig und aktiv zu werden und zu bleiben. Seine Devise:

Foto, Beatrix Sieben, ISSO: Jacob Bilabel
„Wir können uns erlauben zu irren, wir können uns nicht erlauben, nichts zu tun.“
Das erinnerte dann doch auch wieder sehr stark an das einführende Zitat von Roger Willemsen …
Mit der 1. Landeskulturkonferenz RLP wurde der Rahmen für einen interdisziplinären Austausch geschaffen, bei dem sich die Gelegenheiten für ebendiesen Austausch aber der Fülle an Input und Informationen anpassen mussten. Die nächste Konferenz darf dieses Verhältnis gerne umkehren. Das gelingt vielleicht auch noch besser, wenn in Zukunft beide vertretenen Landesministerien gemeinsam zu Veranstaltern werden.

Foto, Beatrix Sieben, ISSO: Musikalischer Beitrag von Listentojules
Das Programm zur 1. Landeskulturkonferenz RLP können Sie hier herunterladen.