Porträt: Josephine Baker

Die Bundeskunsthalle in Bonn ehrt eine außergewöhnliche Frau und den ersten schwarzen Superstar: Josephine Baker. In den Südstaaten von Amerika aufgewachsen erobert die US-amerikanische Tänzerin das Pariser Publikum der 1920er Jahre mit ihrer erotischen und clownesken Darbietung. Aus ärmlichen Verhältnissen und eher zufällig kommt Josephine Baker in jungen Jahren mit einer Musik- und Tanztruppe nach Paris. In der europäischen Weltstadt fühlt sie sich wohl und bewegt sich freier als in ihrer Heimat, wo sie, wie alle übrigen Schwarzen, täglich mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert wird.

Leidenschaftliche Tänzerin

Mit Freude und Hingabe demonstriert Josephine Baker wie sich ihr Körper neuen musikalischen Klängen verschreiben kann und zeigt sich natürlich und exotisch in den auf ihre Darbietung zugeschnittenen Bühnenshows. Sie verbindet Talent mit Stil und Persönlichkeit. Die Ausstellung weist auf dieses besondere Markenzeichen der Josephine Baker hin, dass sich ersten Tage an zeigt und viele Nachahmerinnen im Showbusiness bis heute stimulierte, darunter Diana Ross und Grace Jones. Der Körper als Sinnbild von Erotik und zusätzlich Hülle für einen freien Geist, der sich für Gleichheit und Menschlichkeit einsetzt.

Mit ihrem um die Hüften geschwungenen Bananenrock spielt sie gleichzeitig mit den Symbolen einer Wilden und auch einer Überlegenen, die ihre Nacktheit zusätzlich mit einer Trophäensammlung präsentiert. Ausdruck einer feministischen Geste und das bereits vor hundert Jahren.

Eine Fotografie der Fotografin Dora Kallmus aus dem Jahr 1925

Kämpferin für Freiheit und Gleichheit

Eine Vielzahl von Dokumenten, Fotos und Filmausschnitten weisen darauf hin, wie die angesehene Künstlerin ihre Berühmtheit nutzt, um den französischen Widerstand zu stärken. Josephine Baker wirbt für Freiheit und Gleichheit und stellt sich demonstrativ gegen die deutschen Besetzer. Im Rahmen ihrer Tourneen und Reisen schmuggelt sie sogar geheime Dokumente ins Ausland. Für ihre Unterstützung der Resistance erhält Josephine Baker verschiedene französische Verdienstorden. Ab 1948 besteht sie bei ihren Konzerten in den USA auf die Aufhebung von Rassentrennung, erlebt aber immer noch persönliche Diskriminierung selbst in Städten wie New York. In Uniform folgt sie 1963 einer persönlichen Einladung und dem Aufruf Martin Luther Kings zum „Walk on Washington“ und hält selbst eine kurze Ansprache.

Bis zu ihrem Lebensende bewahrte sich Josephine Baker ihr Engagement für Freiheit und Gleichheit, dass sie auch mit einer multi-nationalen Kinderschar als interkulturelle Familie präsentierte.

Die Ausstellung ist noch zu sehen bis 24. September 2023

https://www.bundeskunsthalle.de/josephine-baker.html

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