Linksseits im Mittelrheintal gegenüber der Lahnmündung thront Schloss Stolzenfels, namensgebend für den heutigen Koblenzer Stadtteil Stolzenfels. Auf Burgruinen aus dem 13. Jahrhundert erschuf der preußische Kronprinz erst Anfang des 19. Jahrhunderts die zum Schloss ausgebaute Anlage. Am 14. September 1842 zog König Friedrich Wilhelm IV. mit seiner in historische Kostüme gekleideten Begleitung schließlich ein. Das neugotische Schloss Stolzenfels ist ein bekanntes Aushängeschild der Rheinromantik und damit ein wahrlich geeigneter Ort für eine Kulturveranstaltung, bei der die Literatur als Vermittlerin zwischen Vergangenem und Zukünftigen zum Einsatz kommt: Zwischen Kulturellem Erbe und Klimawandel.
Der Veranstaltungsort Schloss Stolzenfels liegt inmitten eines großräumigen Landschaftsparks. Bauwerk und Parkanlage wurden durch Trockenperioden, wie wir sie bereits in den vergangenen Sommern erfahren haben, stark belastet. Der Klimawandel wird auch das Mittelrheintal stark verändern und braucht daher die notwendige Aufmerksamkeit, um mit vereinten Kräften nach Lösungen zu suchen.
Der Klimawandel ist nicht nur seit Jahrzehnten Gegenstand naturwissenschaftlicher Forschung, er ist längst auch Thema in Kunst, Film und Literatur, besonders in dem neuen oder aktuellen Genre der sogenannten „cli-fi“ – climate fiction. Schon Ende des 19. Jahrhunderts entwarf der französische Autor Jules Verne mit „Der Schuss am Kilimandscharo“ das, was wir heute Geo-Engineering nennen: Die Erdachse sollte durch einen Impuls gradegerückt werden, um nach Abschmelzen der Polkappen Kohle in der Arktis auszubeuten. Seit den 1970er Jahren reihen sich viele britische, amerikanische oder kanadische Autoren ein, deren Werke eine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Klimawandel beinhalten. Themen wie Energie- oder Ressourcenkrise, Erderwärmung oder Naturkatastrophen integrieren wissenschaftliche Erkenntnisse in Fiktionen rund um den Klimawandel in die Literatur. Indem sie seine Auswirkungen zu relevanten Geschichten bündelt und die komplexe Rolle des Menschen im Gefüge beleuchtet, trägt die Literatur zu einem anderen Verständnis bei und ermöglicht eine andere Art der Verarbeitung. Die durchaus möglichen Folgen des Klimawandels für die Menschen und für ihre Lebensgewohnheiten werden vorstellbarer.
Dr. Christa Grewe-Volpp ist außerplanmäßige Professorin für amerikanische Literatur und Kultur an der Universität Mannheim, nun im Ruhestand und Mitglied bei Soroptimist International, einem international agierenden Netzwerk aktiver und berufstätiger Frauen, die sich für Frauen und Gleichstellung einsetzen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation zwischen der GDKE und ISSO statt.
Veranstaltungsbeginn ist 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ab dem Parkplatz steht ein Shuttle zum Schloss zur Verfügung.
Anmeldung per E-Mail unter bsa.anmeldung@gdke.rlp.de oder über das Formular isso.de/KlimaKultur
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