Das Bildungsangebot der Hochschulregion Koblenz wird zum Herbst 2021 um ein interessantes Angebot bereichert. Die Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung verlegt ihren Sitz um 129 Flusskilometer moselabwärts von Bernkastel-Kues in die Altstadt von Koblenz – an den Florinsmarkt, genauer gesagt ins Dreikönigenhaus.
Für Martin Görlitz, Eigentümer und Hüter der historischen Gebäude, ist die neue Hochschule ein Meilenstein in der bereits zehn Jahre dauernden Projektentwicklung des ehemals städtischen Ensembles. Die Kooperation mit der Cusanus-Hochschule bringt sowohl Bildung und Wissenschaft in die Altstadt als auch die Themen Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Wandel, zentrale Motive der Martin Görlitz Stiftung.
Obwohl etliche Professoren sich eingesetzt haben, das Angebot von Martin Görlitz aufzugreifen und in zentraler Lage der Altstadt einen Campus Florinsmarkt und eine Repräsentanz für die Hochschulen zu entwickeln, hat das Projekt über mehrere Jahre weder politische noch finanzielle Unterstützung erfahren. Man könnte annehmen, dass es der Landespolitik an Visionskraft fehlt, denn es braucht schon eine gehörige Portion Kurzsichtigkeit, diese Chance für Koblenz und Rheinland-Pfalz konsequent zu ignorieren. „Nachhaltiges, zukunftsfähiges Wirtschaften in einer Gesellschaft, die durch den Blick auf die richtigen Werte und durch Vorbilder und Beispiele auf den globalen Transformationsprozess vorbereitet wird, ist die zentrale Aufgabe der Wirtschafts- und der Gesellschaftswissenschaften.“
Wer angesichts der globalen Herausforderungen des menschengemachten Klimawandels und der erkennbar endlichen Ressourcen unseres Planeten so weitermacht wie bisher, handelt in jeder Weise vorsätzlich. Die Corona-Pandemie löst immerhin erste Signale einer veränderungsbereiten Politik aus. Dabei gilt es schon lange, Ernst zu machen mit der Übernahme von Verantwortung für die nachfolgenden Generationen.
Die Cusanus Hochschule hat sich zur Aufgabe gemacht, ganzheitlich und verantwortungsvoll denkende Menschen auszubilden. Am neuen Standort, der seit 2015 Sitz der meisten Umwelt- und Gesellschafts-Initiativen in Koblenz ist, wird dieses wichtige Ziel und die dahinterstehende Organisation bundesweit sichtbarer. So bietet sich erneut eine Chance für Koblenz und die Region, die eine breite politische Unterstützung erfahren sollte. Die Martin Görlitz Stiftung als Förderer und Botschafter für Umwelt und Nachhaltigkeit sieht in dem neuen Angebot jedenfalls einen Meilenstein, der für Rheinland-Pfalz Anlass sein kann, an Profil zu gewinnen und im Länder-Ranking der Nachhaltigkeitsmaßnahmen ein Stück aufzuschliessen an Länder wie Bayern oder Baden-Württemberg. Die Koblenzer Aktivitäten mit dem Bemühen um eine Fair-Trade-Stadt gehen in diese Richtung.
Wie in bewährter Weise mit den regionalen Hochschulen wird das ISSO-Institut in Kooperation mit der Cusanus Hochschule an einer zukunftsfähigen Lösung arbeiten, weiterhin Vorträge und Veranstaltungen mit gesellschaftlichen Themen anzubieten. Die Cusanus-Hochschule hat sich den gesellschaftlichen Dialog besonders zur Aufgabe gemacht, insofern können sich die Koblenzer auf eine Bereicherung des kulturellen und wissenschaftlichen Angebotes freuen.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung auf der Homepage der Cusanus Hochschule
Rhein-Zeitung vom 14.06.2021, Seite 17
Rhein-Zeitung vom 14.06.2021, Seite 19
SWR Aktuell vom 15.06.2021
(bei Bedarf bitte bei ISSO anfragen)
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Für die Entwicklung von Bildungs- und anderen Angeboten hat die Martin Görlitz Stiftung den Stiftungsfonds Florinsmarkt eingerichtet. Wir bedanken uns für Spenden, die in jeder Höhe einen wertvollen Beitrag leisten, auf das Konto DE66 5705 0120 0000 2642 91 bei der Sparkasse Koblenz. (als Spende kennzeichnen oder Überweisungsträger „Spende“ verwenden). Bei Mitteilung Ihrer Anschrift erhalten Sie eine steuerliche Spendenbescheinigung. Spenden ist ebenfalls hier unmittelbar z.B. mit Paypal möglich. Für alle Fragen rund um Spenden oder Zustiftungen sprechen Sie uns gerne an unter 0261 – 922 013 – 0 .
Was wird aus dem Florinsmarkt? Bürresheimer Hof, Altes Kaufhaus und Schöffenhaus sind seit 2015 eine Baustelle. Durch archäologische Untersuchungen, umfassende Sicherungsmaßnahmen der Gebäudestatik und den Denkmalschutz mit Unesco-Welterbe-Status ist der Aufwand hoch. Aber es lohnt sich: Das Ensemble bietet in erstklassiger Lage eine Vielfalt von Möglichkeiten wie kein anderes verfügbares Objekt der Stadt. Da kein Euro an öffentlichen Geldern bewilligt wurde, muss das Ensemble bestmöglich wirtschaftlich betrieben werden. Derzeit wird ein Konsortium aus Investoren und Mietern zusammengestellt, die auf den fast 4.500 qm an Gesamtflächen zueinander passende Nutzungen entwickeln. Mehr dazu in Kürze.