öffentliche Fördermittel nur sehr wenig PersonenTrotz der steigenden Bedeutung beruflicher Weiterbildung erreichen öffentliche Fördermittel nur sehr wenig Personen. Eine aktuelle Studie des FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie ergab, dass weniger als 2 Prozent aller Erwerbspersonen zur Finanzierung einer Weiterbildung eine finanzielle Unterstützung vom Bund oder von den Ländern in Anspruch nehmen. Bezogen auf die 52 Prozent der Erwachsenen, die an Weiterbildung teilnehmen, sind es 3,4 Prozent. Dabei zeigen sich große Unterschiede zwischen den Bundesländern, sowohl hinsichtlich der Weiterbildungsbeteiligung als auch der Verbreitung der Förderinstrumente.

Insgesamt erhielten im Jahr 2017 etwas mehr als 750.000 Personen eine Förderung für ihre Weiterbildung aus bundesweiten Förderinstrumenten. Hinzu kommen knapp 10.000 Förderungen der Länder für Privatpersonen in Form von Bildungsschecks. In Relation zu den insg. 43 Millionen Erwerbspersonen entspricht dies 1,8 Förderungen je 100 Erwerbspersonen(…)

Weiterbildung ist wichtig und muss gefördert werdenAuffällig sind weiterhin große Differenzen zwischen den Bundesländern. Diese zeigen sich in der Weiterbildungsquote, die laut Mikrozensus im Jahr 2016 bei den 25 bis 64-Jährigen zwischen 21 Prozent in Baden-Württemberg und 13 Prozent im Saarland lag. (…) „Die Ergebnisse zeigen, dass die öffentliche Weiterbildungsfinanzierung eine untergeordnete Rolle für die Weiterbildungsbeteiligung hat“, konstatiert Dr. Dieter Dohmen. Der Fokus liegt auf formalen Weiterbildungen, die kostenintensiv sind und oft in Vollzeit durchgeführt werden. Für kürzere Maßnahmen, die meist auch nicht ganz so teuer sind, gibt es hingegen nur selten Förderung, sieht man einmal von der Einkommensteuer ab.

„Da die steuerliche Entlastung aber mit dem Einkommen ansteigt,“ fordert Dohmen „eine komplementäre Zuschussförderung für diejenigen, die ein geringes Einkommen haben. Solange das nicht erfüllt ist, steigt die Weiterbildung mit Einkommen und Bildung und zementiert die bestehende und oft beklagte Ungleichverteilung.“

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