Die Kölner Oberbürgermeisterin und Soroptimistin Henriette Reker wird als erste Trägerin des Bürgermeister-Paweł-Adamowicz-Preises für ihren Mut und ihr Engagment für Freiheit, Solidarität und Gleichheit gewürdigt. Wir gratulieren von Herzen und freuen uns über die wundervolle Geste für eine bekennende Demokratin.

Der Preis wird verliehen zum Gedenken an den im Januar 2019 in Ausübung seines Amtes ermordeten Danziger Bürgermeister. 

Mit dem Preis werden das Vermächtnis von Paweł Adamowicz, der die Demokratie von der lokalen Ebene aus verteidigte, geehrt und all jene Menschen gewürdigt, die sich mit Mut und Integrität gegen Intoleranz, Radikalisierung, Hetze, Unterdrückung und Fremdenfeindlichkeit einsetzen. 

Henriette Reker, Photo ©: Jens Koch

Henriette Reker, die erste Frau an der Spitze der Stadt Köln, wird für ihren Mut und ihre Entschlossenheit ausgezeichnet, die sie in den vergangenen zwanzig Jahren mit ihrem Eintreten für Vielfalt, Solidarität und Integration als untrennbarer Bestandteil der Kölner Identität unter Beweis gestellt hat. 2015 wurde sie wegen ihres Engagements für Migranten und deren Integration Opfer einer Messerattacke und überlebte schwer verletzt. Dieser Gewaltakt hat sie nicht davon abgehalten, ihre Werte in der Öffentlichkeit, in ihrem politischen Handeln und den Projekten, für die sie sich einsetzt, weiter zu vertreten. Im Juni 2016 erhielt Reker schon den Hildegard Hamm-Brücher-Förderpreis für ihre integrative Flüchtlingspolitik.

Henriette Reker erklärte: „Diese ganz besondere Auszeichnung erfüllt mich mit Stolz. Die Werte, für die sie steht, liegen auch mir sehr am Herzen. Gewalt war nie eine Lösung und wird niemals eine Lösung sein. Sie ist immer der erste Schritt in die falsche Richtung. Deshalb müssen wir uns für Frieden, offenen Dialog und Einheit stark machen.“ 

Der Preis wurde gemeinsam von der Stadt Danzig, deren Bürgermeister Paweł Adamowicz zwanzig Jahre lang war, dem Internationalen Netzwerk Städte der Zuflucht (ICORN) und dem Europäischen Ausschuss der Regionen, dem Paweł Adamowicz angehörte, ins Leben gerufen.

Apostolos Tzitzikostas , Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen und Gouverneur der griechischen Region Zentralmakedonien, erklärte: „Paweł Adamowicz war ein leuchtendes Vorbild dafür, wie Politiker auf allen Ebenen unsere gemeinsamen europäischen Werte verteidigen müssen. Sein Vermächtnis ist wegweisend für Bürgermeister und Regionalpolitiker, die sich dem Kampf gegen Intoleranz verschrieben haben. Der Preis würdigt das Eintreten von Paweł Adamowicz für die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt, er macht herausragende Demokraten und Verfechter unserer gemeinsamen Werte bekannt und ehrt sie.“ 

Die Danziger Bürgermeisterin Aleksandra Dulkiewicz betonte: „Der Paweł-Adamowicz-Preis zollt all jenen Ehre und Anerkennung, die mutig und gerecht gegen Intoleranz, Radikalisierung, Hetze, Terror und Fremdenfeindlichkeit aufstehen, die Chancengleichheit, soziale Inklusion und grundlegende Menschenrechte in ihrem Gemeinwesen und auf der ganzen Welt stärken, und die sich vom Vermächtnis Paweł Adamowiczs inspirieren lassen und es weitertragen. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist so ein mutiger und rechtschaffener Mensch. Heute wurde sie zur ersten Trägerin des Preises gekürt, der nach Paweł Adamowicz benannt ist. Wir hoffen, dass sie die universalen Werte, für die Paweł Adamowicz sein Leben gegeben hat, hochhalten wird.“ 

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates des Netzwerks ICORN, Christopher Gribble, betonte: „Das ICORN unterstützt Städte in der ganzen Welt dabei, verfolgten Schriftstellerinnen und Schriftstellern, Künstlerinnen und Künstlern Zuflucht zu bieten und auf diese Weise gemeinsam für Meinungsfreiheit, demokratische Werte und internationale Solidarität einzutreten. Pawel Adamowicz hat sich während seiner gesamten Tätigkeit für Freiheit und Solidarität eingesetzt und dafür gesorgt, dass sich Danzig 2017 unserem Netzwerk angeschlossen hat. Wir empfinden es als Ehre, dass wir diesen Preis gemeinsam mit der Stadt Danzig und dem Europäischen Ausschuss der Regionen ins Leben rufen durften, und gratulieren Henriette Reker als erster Trägerin des Bürgermeister-Paweł-Adamowicz-Preises. 

Die Preisverleihung fand am 27. Januar 2022 im Rahmen der Plenartagung des Europäischen Ausschusses der Regionen statt. https://cor.europa.eu/de/news/Pages/first-mayor-pawe%C5%82-adamowicz-award-.aspx

Pawel Adamowicz unterstützte das Erinnern an die Solidarność-Bewegung wie hier auf einer Demonstration im August 2018.
© picture alliance/NurPhoto/Michal Fludra

Paweł Adamowicz wurde am 13. Januar 2019 bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung Opfer eines Messerangriffs. Vor seiner Ermordung hatte die Hetze gegen ihn immer stärker zugenommen. Sein Tod löste eine Debatte darüber aus, inwieweit die Verrohung des öffentlichen Diskurses zu Gewalt, Extremismus, Propaganda und Intoleranz beiträgt. Seine letzten Worte vor dem Anschlag waren: „Danzig ist großzügig, Danzig teilt das Gute, Danzig will eine Stadt der Solidarität sein. Dies ist genau die richtige Zeit, um das Gute zu teilen. Ihr seid großartig. Danzig ist die wunderbarste Stadt der Welt. Vielen Dank!”

https://www.soroptimist.de/home

https://cor.europa.eu/de/our-work/Pages/mayor-pawe%C5%82-adamowicz-award.aspx

https://gdansk.pl/en/pawel-adamowicz

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