Wofür steht der Begriff „Frauenzimmer“?
Der Name ist doppeldeutig: Er erinnert an „Frauenzimmer“ als despektierliche Bezeichnung für aufmüpfige Frauen einerseits und benennt andererseits die Sache selbst; ein Zimmer für Frauen. Das erinnert an die Grundforderung von Virginia Woolf: „a room of one´s own“ (ein Zimmer für sich allein) als Voraussetzung für das eigene Denken und Schreiben von Frauen. Hannah Arendts Forderung, jeden Tag selber zu denken, braucht die entsprechenden Grundbedingungen: Ungestörtsein, Freiheit der Kritik, Sprachfähigkeit.

Weshalb ist in der heutigen Zeit ein Frauenzimmer wichtig?
Wollen Frauen an die Erfolgsgeschichte der Stimmrechtsbewegung von vor 100 Jahren anknüpfen oder die losen Fäden der feministischen Strömungen aufnehmen und miteinander verbinden (MeToo-Bewegung, Frauenstreik, Internationaler Frauentag, One billion Rising, Maria 2.0….), dann brauchen sie dafür ungestörte Räume. Und das Gefühl, sich darin frei und kreativ bewegen zu können. Die meisten Räume sind anders besetzt und bieten keine wirkliche „Heimat“ für diese Ideen.

Welche Frauen sollten / können das Frauenzimmer nutzen?
Jede Frau ist eingeladen – nicht nur einzeln zu bestimmten Projekten und Abenden, sondern auch Gruppen können den Raum nutzen für ihre Treffen. Er bietet maximal 25 Personen Platz. Am stärksten sind bisher die Projekte besucht, die Frauen unterschiedlichster Nationalität zusammenführen (Nähprojekte) und aus aktuellem Anlass die Treffen von Maria 2.0 zur feministischen Theologie.

Jutta Lehnert leitet im ISSO unter anderem das Seminar: Starke Frauen braucht das Land. Weitere Informationen zu Jutta Lehnert finden Sie hier.

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